Universität mit Tradition Ihren Namen erhielt die Universität von ihrem Gründer, Georg II., König von Großbritannien und als Georg August zugleich Kurfürst von Hannover. Dem Geist der Aufklärung verbunden, wurde in Göttingen das Primat der Theologie abgeschafft und die Gleichberechtigung der Fakultäten eingeführt. Lange galt die Georgia Augusta als mathematisches Zentrum der Welt – eine Stellung, die sie 1933 verlor, als unter nationalsozialistischer Herrschaft über 50 Dozenten und Professoren die Hochschule verlassen mussten. Unter ihnen waren auch mehrere der über 45 Nobelpreisträger, deren Namen mit Göttingen verbunden sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Georgia Augusta als erste deutsche Universität 1945 den Lehrbetrieb wieder auf und entwickelte sich zu einer der großen Universitäten Deutschlands.Stiftungsuniversität Internationalisierung, Exzellenzförderung in Forschung und Lehre, die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse, der Ausbau von Autonomie und Eigenverantwortung auf allen Ebenen der Universität und eine Optimierung der Ressourcensteuerung sind Reformschritte, die die Universität in jüngerer Zeit prägen. Als erste Volluniversität in Deutschland wurde die Georgia Augusta mit Beginn des Jahres 2003 in die Trägerschaft einer Stiftung Öffentlichen Rechts überführt. Seitdem hat die Universität ihr Forschungsprofil weiterentwickelt, neue wissenschaftliche Einrichtungen wie die Courant Forschungszentren und das Lichtenberg-Kolleg geschaffen, die Kooperationen am Göttingen Campus intensiviert, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen und gehalten sowie die Anwerbung exzellenter Studierender und junger Wissenschaftler aus dem Ausland unterstützt.Göttingen Campus Die Universität Göttingen sieht ihre besonderen Stärken in ihrer großen Forschungstradition sowie in der Vielfalt ihrer Fächer: Nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen einschließlich der Medizin – mit Ausnahme der Ingenieurwissenschaften – sind an den 13 Fakultäten vertreten. Zugleich weist sich die Georgia Augusta aus durch ihre enge Verflechtung mit einem herausragenden außeruniversitären Forschungsumfeld. Darin eingebunden sind insbesondere die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, das Deutsche Primatenzentrum, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie fünf Max-Planck-Institute. Diese Partner am Ort bilden einen in dieser Breite und Tiefe in der Bundesrepublik wohl einmaligen Kooperationsverbund erfolgreicher Forschungs- und Lehraktivitäten: den Göttingen Campus. Bewährte Elemente der Zusammenarbeit sind gemeinsam betriebene Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und Infrastruktureinrichtungen sowie institutionenübergreifende Berufungen. In jüngerer Zeit sind aus diesen Kooperationen herausragende Forschungszentren mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervorgegangen. Im Rahmen der Exzellenzinitiative werden das Exzellenzcluster „Mikroskopie im Nanometerbereich und Molekularphysiologie des Gehirns (CNMPB)“ erweitert, sowie die Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften (GGNB) in der zweiten Programmphase weiter gefördert. Die zusammen mit den außeruniversitären Partnern entwickelten Forschungsschwerpunkte in den Neuro- und Biowissenschaften bestimmen mit ihrer Ausstrahlung in Lehre und Nachwuchsförderung das Profil der Universität. Forschungsexzellenz auf internationalem Niveau ist ebenso ausgewiesen in der Chemie, der Festkörper- und Materialphysik, der Biodiversität und Ökologie, der Geobiologie und der Reinen Mathematik, in der Germanistik, den Orient- und Altertumswissenschaften sowie der Theologie. Durch das Zusammenwachsen zu einem gemeinsamen Wissenschaftsstandort ergeben sich spezifische Göttinger Möglichkeiten, exzellente Forscher aus dem In- und Ausland zu gewinnen und zu halten sowie um international konkurrenzfähige Spitzenforschung auf- und auszubauen. Zugleich setzt die Georg-August-Universität bewusst auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern mit herausragendem Potenzial.Exzellent studieren Mit der Entwicklung innovativer Studiengänge, einer systematischen Internationalisierung der Studienangebote sowie gezielten Maßnahmen zur Qualitätssicherung stärkt die Georg- August-Universität den Studienstandort Göttingen. Hier studieren derzeit rund 30.000 junge Menschen. Ein Anteil von knapp elf Prozent ausländischen Studierenden belegt die internationale Anziehungskraft, die die Universität traditionell besitzt. Das Studienangebot ist geprägt durch hervorragende Studienbedingungen in den Natur- und Lebenswissenschaften sowie einer in Deutschland nur an wenigen Hochschulen vertretenen Vielfalt der Fächer in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Das Fächerspektrum erlaubt bereits im Studium die interdisziplinäre Bearbeitung übergreifender Fragestellungen. So ermöglichen 80 Studienfächer rund 1.000 Kombinationsmöglichkeiten im Bachelor-Studium. Exzellenzförderung und Forschungsnähe bietet die Universität in ihren vielfältigen Master- und PhD-Programmen – ein Angebot, das kontinuierlich ausgebaut wird. Englischsprachige Studiengänge, bi-nationale Abschlüsse und verpflichtende Auslandsanteile ermöglichen eine Qualifizierung für den internationalen Arbeitsmarkt. Die internationale Ausrichtung der Georgia Augusta wird durch den Ausbau von Partnerschaften weiter gestärkt. Neben einer engen Vernetzung mit europäischen Universitäten im Rahmen des Erasmus-Programms ermöglichen eine Vielzahl von Kooperationen auf Universitäts-, Fakultäts- und Institutsebene zum Teil stipendiengestützte Aufenthalte in aller Welt. Mit dem Projekt „Göttingen Campus QPLUS“ war die Universität Göttingen 2011 erfolgreich im „Qualitätspakt Lehre“, der von Bund und Ländern getragen wird. Die Universität Göttingen baut seitdem das Lehrangebot aus und optimiert die Qualität der Studienbedingungen weiter. Die Maßnahmen zur Verbesserung werden unter aktiver Beteiligung von Studierenden entwickelt.Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern Die Doktorandenausbildung in Göttingen ist in vier Graduiertenschulen in strukturierten Programmen zusammengefasst: Georg August University School of Science (GAUSS); Göttinger Graduiertenschule Gesellschaftswissenschaften (GGG) und Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen (GSGG) und Graduiertenschule Forst- und Agrarwissenschaften (GFA). Die vier Graduiertenschulen bilden das organisatorische Dach für Graduiertenkollegs, Promotionsprogramme sowie International Max-Planck Research Schools. Ziel der Graduiertenschulen ist es, die Forschungs- und Lernbedingungen für Doktoranden zu optimieren und mit intensiven Betreuungs- und Seminarangeboten die Entwicklung exzellenter Wissenschaftler zu fördern. Seit 2007 wird in der Exzellenzinitiative die Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften (GGNB) gefördert, die unter dem Dach der Georg August University School of Science (GAUSS) arbeitet. Graduiertenkollegs (GRK) sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) befristet finanzierte Einrichtungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Vorbereitung einer Promotion. Die Max-Planck-Gesellschaft fördert in International Max Planck Research Schools (IMPRS) gemeinsam mit universitären Partnern den wissenschaftlichen Nachwuchs und bietet besonders begabten Studierenden aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, eine hervorragende Promotion vorzulegen.Universitätsbibliothek von internationalem Rang Mit der Göttinger Universitätsbibliothek, gegründet 1734, wurde erstmals in der Bibliotheksgeschichte das Konzept einer modernen Forschungsbibliothek verwirklicht - die erste wissenschaftliche Universalbibliothek von europäischem Rang. Heute nimmt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) eine Spitzenposition ein und belegt in Rankings regelmäßig einen der ersten Plätze. Mit einem Bestand von 7,8 Millionen Medieneinheiten zählt sie zu den größten Bibliotheken Deutschlands; er umfasst rund 5,8 Millionen Bände, 1,5 Millionen Mikroformen, 34.000 lizenzierte elektronische Zeitschriften, 321.000 Karten und Pläne, 14.000 Handschriften, mehr als 3.100 Inkunabeln, 400 Wissenschaftlernachlässe sowie umfangreiche digitale Bestände. Zusätzlich bestehen 138 selbständige Teilbibliotheken an Instituten und Seminaren. Als weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum für die Digitale Bibliothek ist die SUB in eine Vielzahl von aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten eingebunden oder übernimmt hier Leitungsfunktionen.