Interdisziplinär vernetztes Arbeiten und Orientierung an aktuellen Entwicklungen zeichnen Forschung und Lehre an der Karlsruher Fakultät für Wirtschaftswissenschaften aus. Sie ist die größte Ausbildungsstätte für Wirtschaftsingenieure in Deutschland. Darüber hinaus bietet sie den Studiengang Technische Volkswirtschaftslehre sowie, gemeinsam mit den Fakultäten für Informatik und Mathematik, die Studiengänge Informationswirtschaft und Wirtschaftsmathematik (M.Sc.) an.
A Strategie
Im Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau der durch die Zusammenführung von Universität Karlsruhe und Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft entstandenen Strukturen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie als Reaktion auf die Dynamik der wissenschaftlichen Entwicklung hat die KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ihr Profil weiter- entwickelt und geschärft. Dieses wird nachstehend unter B näher vorgestellt.
Die Fakultät verfolgt eine Strategie der Bildung von Schwerpunkten. Dies soll für eine jeweils notwendige Zeit die Konzentration von Mitteln und Ressourcen und dadurch die Entstehung von Synergien unterstützen. Die Strategie sieht vor, auch künftig auf aktuelle Situationen und Herausforderungen mit Bildung von weiteren Schwerpunkten zu reagieren, ohne dabei die Herausarbeitung weiterer, neuer Themenbereiche und Schwerpunkte zu behindern.
B Profil
Mit ihrer langjährigen methodischen Grundausrichtung sowie der entsprechenden technischen Ausstattung hat sich die Fakultät zum Ziel gesetzt, einen wichtigen akademischen und praktischen Beitrag zur Entwicklung, Erprobung und Anwendung von Theorien, Methoden, Instrumenten und Hilfsmitteln zur Gestaltung und Optimierung von Produkten, Diensten, Prozessen, Systemen und Strukturen zu leisten. Im Rahmen der Aktivitäten und Projekte der Forscher, Dozenten und Mitarbeiter werden vor allem die Dynamik der technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unter dem Gesichtspunkt der Optimierung von Aufwand und Nutzen (Effizienz) berücksichtigt und gleichzeitig die Prinzipien der Nachhaltigkeit sowie der Wahrung der Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft beachtet.
Wie Abbildung 1 verdeutlicht, werden dabei methodische Grundlagen insbesondere für folgende Themenfelder entwickelt:
Innovation
globale Wertschöpfungsnetze
Modellierung, Simulation & Ökonometrie
IT für effizientes Business Engineering
Koordination und Kollaboration
Entscheiden
Messen, Bewerten und Aggregieren
Mechanismus Design & Behavioural Economics
Diese Bereiche drücken auch die Kernkompetenz der Fakultätsmitglieder in ihren Instituten aus.
Abbildung 1: Profil der KIT-Fakultät Wirtschaftswissenschaften des KIT
Neben der Weiterentwicklung und Erprobung methodischer Grundlagen erfolgt deren problembezogene Anwendung in vielfältigen Sektoren, Bedürfnisfeldern und Themenbereichen:
IT & Kommunikation
Energie und Produktion
Health Care
Finance
Mobilität und Verkehr
Government
Damit vernetzt sich die Fakultät eng mit den übergreifenden KIT-Schwerpunkten "COMMputation", "Mensch und Technik" und "Mobilität", sowie mit dem KIT-Zentrum "Energie".
Institute und Mitarbeiter der Fakultät engagieren sich in vielfältiger Weise in diesen Strukturen des KIT, kooperieren darüber hinaus mit führenden Unternehmen der Wirtschaft und Verwaltung und übernehmen Aufgaben einer politikbegleitenden Beratung. Sie tragen so ganz wesentlich zum Erfolg der exzellenten Forschungsarbeiten am KIT bei.
So sieht sich die Fakultät bestens gerüstet, sich gemäß den drei Säulen des KIT "Lehre, Forschung und Innovation" den entscheidenden gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu stellen, indem sie
den Studierenden die dazu notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt,
wertvolle, kreative Problemlösungen für Menschen und Unternehmen in Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt und
diesen auf innovative Weise zu einer erfolgreichen Umsetzung in enger Kooperation mit Industrie und Politik verhilft.
C Schwerpunktbildung
Ähnlich einem Orchester hält die Fakultät mit ihrer Profilbildung personelle und technische Kompetenz und Kapazität vor, die für die Umsetzung sowohl traditioneller als auch moderner "Stücke" mit höchstem Qualitätsanspruch benötigt werden. Gleichzeitig können jederzeit neue Teammitglieder und Instrumente integriert und Beiträge zur Erarbeitung neuer Stücke geliefert werden.
Angesichts der aktuellen globalen Entwicklung nahezu aller Nationen hin zu Dienstleistungsgesellschaften konzentriert sich die Fakultät in den nächsten Jahren auf den Schwerpunkt Dienstleistungen. Als "modernes Stück" im obigen Bild arbeitet das Team der Fakultät insbesondere an dem Themenbereich "IT-basierte Dienste - "Services" - in vernetzten Ökonomien". Diese Ökonomien, wie etwa IT&Kommunikation, Energie, Health Care, Finanzen, Mobilität und Verkehr und Government, sind ganz besonders von modernen Services getrieben, die zu relativ geringen Kosten, mit hohen Geschwindigkeiten, einzeln oder komplex orchestriert nahezu überall zur Verfügung stehen. Dabei sind die Kunden in der Regel sehr früh in die Wertschöpfung integriert (Prosumer), was eine neue Kommunikationskultur zwischen Service-Kunden und -Lieferanten erfordert. All diese Besonderheiten der im Fokus stehenden Ökonomien führen zu Aufgabenbereichen und Zielen in der "Orchesterarbeit" der Fakultät, die in der folgenden Darstellung abgebildet sind:
Das Thema Services weist dabei Berührungspunkte zu den oben bereits genannten KIT-Schwerpunkten und KIT-Zentren auf, wird in Politik und Wirtschaft stark nachgefragt und kann inhaltlich durch zahlreiche Mitarbeiter und Institute mitgetragen und mitgestaltet werden. Im Rahmen des Profils der Fakultät wird - unter Beibehaltung übriger Themen und Strukturen - eine inhaltlich-thematische Konzentration auf folgende Aspekte erfolgen:
Regulierung & Mechanismus Design
Qualitätsmessung und -bewertung
zeitnahes, dezentrales Entscheiden
kollaborative Wertschöpfung
Open innovation & Design
Modellierung & Simulation
Service Value Networks
Pricing & Anreizsysteme.
Damit schafft die Fakultät - eingebettet in das exzellente Umfeld des KIT - beste Voraussetzungen für Studierende, Lehrende und Forschende, zu den entscheidenden Themen der Gesellschaften einer global vernetzten Welt wertvolle Beiträge zu leisten. Sie strebt damit an, interessante Partner aus Industrie und Wissenschaft für erfolgreiche Kooperationen sowie die besten Köpfe für Studium und Forschung attrahieren zu können.