Worum geht es?
Kunsthistoriker/innen beschäftigen sich mit der bildenden Kunst in Vergangenheit und Gegenwart. Sie sind z.B. im Ausstellungs-, Kunst- und Kulturmanagement tätig, in der Restaurierung und Konservierung , im Kunsthandel oder in Wissenschaft und Lehre.
Von Ausstellungs- und Kulturmanagement bis zur Gutachtertätigkeit
Im Ausstellungsmanagement entwickeln sie Konzepte für Ausstellungen und Führungen, organisieren Leihgaben aus Sammlungen anderer Museen oder Galerien und überlegen, wie die Kunstwerke präsentiert werden können. Sie organisieren den Transport der Werke, schätzen deren Wert und klären rechtliche sowie Versicherungsfragen ab. Darüber hinaus betreuen sie die Erstellung des Kataloges und kümmern sich um die Ausstellungseröffnung sowie um Führungen.
Im Kunst- und Kulturmanagement erarbeiten sie z.B. museumspädagogische Konzepte für Museen und Galerien und führen Schulklassen bzw. Besuchergruppen durch die Sammlungen.
In der Restaurierung und Konservierung erforschen Kunsthistoriker/innen den Zustand von Kunstwerken und Baudenkmälern, analysieren Techniken, Materialien, Motive und Darstellungsformen, klassifizieren Kunstwerke und dokumentieren sie. Sie rekonstruieren Objekte und stellen deren ursprünglichen Zustand wieder her.
In Kunsthandlungen, Galerien oder Auktionshäusern bestimmen, katalogisieren und verkaufen Kunsthistoriker/innen Kunstobjekte. Wer in einer Galerie tätig ist, verkauft in erster Linie zeitgenössische Kunst. Um hier erfolgreich zu sein, muss man Entwicklungen und Trends der Kunstszene beobachten, öffentliche Meinungen berücksichtigen und über ein breites Wissen in zeitgenössischer Kunst verfügen.
Sind Kunsthistoriker/innen in der Erwachsenenbildung tätig, organisieren und leiten sie Vorträge oder Seminare zu kulturhistorischen und kulturgeschichtlichen Themen.
In Dokumentationsstellen, Bibliotheken und Archiven betreuen und pflegen sie den Fachbereich Kunstgeschichte und bauen die Medien- und Informationsbestände bzw. Sammlungen auf.
Als Sachverständige begutachten sie Kunstwerke, Antiquitäten und kunstgewerbliche Objekte und schätzen deren Wert.
Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.
In der wissenschaftlichen Forschung und Lehre
Ob Industriedenkmal oder Kirche, Ölgemälde oder Comicstrip - Kunsthistoriker/innen befassen sich mit den verschiedensten Kunstwerken und Denkmälern, von der Spätantike bis zur Gegenwart. Von Malerei über Skulptur und Architektur bis zu modernen Medien wie Plakat, Fotografie und audiovisuellen Medien beziehen sie alles in ihre Untersuchungen mit ein. Sie erforschen den Erhaltungszustand und die Entstehungsgeschichte der Kunstwerke und erschließen deren Bedeutung. Dazu analysieren sie Materialien und Techniken, beschäftigen sich mit Kunsttheorien und untersuchen die materiellen und ideellen Voraussetzungen der Entstehungszeit des jeweiligen Kunstwerks. So können sie wissenschaftlich begründete Aussagen über die inhaltlichen und formalen Strukturen, die geschichtliche Stellung und den aktuellen Gehalt von Kunstgegenständen treffen.
Kunsthistoriker/innen halten Forschungsergebnisse in Fachartikeln oder Büchern fest und machen sie so anderen Wissenschaftlern sowie Studierenden zugänglich. Auf Tagungen und Kongressen referieren sie über ihre Erkenntnisse. Sie vermitteln in Lehrveranstaltungen Wissen an Studierende, betreuen wissenschaftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab.
Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.