Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie nutzen Erkenntnisse aus der Chemie, Biologie und Verfahrenstechnik, um bestimmte Stoffe zu produzieren. Dabei arbeiten sie z.B. mit Methoden der Molekular- und Biochemie, der Verfahrens- und Regelungstechnik und der Bioinformatik. Auf dem Gebiet der mikrobiellen Biotechnologie experimentieren sie mit Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen, Algen, mit pflanzlichen oder tierischen Zellen bzw. Zellkulturen, im Bereich der molekularen Biotechnologie mit Proteinen und Nukleinsäuren . Nano-Sensoren erlauben es, kleinste Veränderungen in biologischen Abläufen zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Mit Methoden der Bioinformatik speichern, organisieren und analysieren sie komplexe biologische Daten (z.B. Genom- oder Strukturdaten). Ziel ihrer Tätigkeit ist es, biologische Vorgänge in Zellen nicht nur zu verstehen, sondern diese für praktische Anwendungen in Bereichen wie Landwirtschaft, Ernährungsindustrie, Medizin und Umwelttechnik zu erschließen. So entwickeln sie etwa Verfahren zum Abbau von Schadstoffen in Luft, Wasser und Boden oder zellbasierte Arzneimittel. Außerdem können sie mit der Neu- und Weiterentwicklung bio-, gen- und analysetechnischer Geräte beschäftigt sein. Sie konzipieren für Kunden in der Industrie auch komplette Anlagen, nehmen sie in Betrieb und weisen die Mitarbeiter/innen ein. In Entwicklungslabors wie in der Produktion fallen auch administrative Aufgaben an, z.B. in der Qualitätssicherung oder Dokumentation.
Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie finden Beschäftigung z.B.
The salary level for Ingenieur/in – Biotechnologie in Germany is:
from 3999
up to 6560 EUR per month
Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie analysieren biologische Vorgänge in Zellen sowie den Aufbau von Zellbestandteilen, um diese zu reproduzieren und für praktische Anwendungen etwa in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung sowie Umweltschutz nutzbar machen zu können. Sie entwickeln Anlagen und Apparate, mit denen die Forschungserkenntnisse auf die Produktion in der chemischen und pharmazeutischen Industrie übertragen werden können.
In Forschung und Entwicklung untersuchen Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie einerseits Stoffwechselvorgänge in Mikroorganismen und tierischen bzw. pflanzlichen Zellen und andererseits den molekularen Aufbau und die Struktur der Zellbestandteile, z.B. der Erbsubstanz. Ziel ist es herauszufinden, welche Gensequenzen und von diesen gesteuerte Stoffwechselvorgänge bei einer Krankheit verändert sind. Die Krankheit kann so bei Betroffenen frühzeitig diagnostiziert und es können Medikamente bzw. Impfstoffe entwickelt werden, die genau an diesen veränderten Stellen angreifen. Dies geschieht z.B., indem die fraglichen Gensequenzen in Bakterien eingeschleust werden. Bakterien können problemlos und in großen Mengen gezüchtet werden, sodass die gewünschten Proben bzw. Produkte nahezu unbegrenzt und in hoher Reinheit zur Verfügung stehen. Auch im Bereich der Plasmatechnologie sind Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie tätig: Sie untersuchen z.B., wie antiseptisch wirkende Plasmen zur Unterstützung der Geweberegeneration eingesetzt werden können.
Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie bauen auch Moleküle nach einem vorgegebenen Muster in vitro zusammen. So werden z.B. maßgeschneiderte Enzyme für bestimmte Einsatzzwecke oder auch biotechnologische Sensoren für die medizinische Diagnostik hergestellt. Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie erforschen die Möglichkeiten, diese bei der Analyse von Biomolekülen und Zellen heranzuziehen oder sie in der Biomedizin für den Transport von biologischen Wirkstoffen wie Medikamenten nutzbar zu machen. Weitere Forschungsmöglichkeiten bieten sich z.B. in der Nano-Krebs-Therapie.
Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet ist die Entwicklung von Verfahren für den Einsatz von Mikroorganismen zum Abbau von Schadstoffen in Luft und Boden, z.B. Öl oder Dioxine abbauende Mikroorganismen.
Die meisten gentechnischen Verfahren laufen heutzutage automatisch ab, sodass die Hauptaufgabe der Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie in diesem Bereich darin besteht, einen Versuchsansatz auszuarbeiten, die Ergebnisse zu interpretieren und Anwendungsgebiete für die Erkenntnisse zu finden. Für die Auswertung stehen ihnen bioinformatische Programme zur Verfügung, die Gensequenzen in standardisierte Daten umwandeln und sie so handhabbar und vergleichbar machen.
Um die Erkenntnisse aus der Forschung auf die Produktion im großtechnischen Maßstab in der chemischen und pharmazeutischen Industrie übertragen zu können, entwickeln Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie entsprechende Anlagen und Apparate. Sie beraten Kunden aus der Industrie und erarbeiten mit ihnen optimale Lösungen für den jeweiligen Anwendungszweck. Ist eine Anlage beim Kunden fertiggestellt, nehmen sie diese in Betrieb und schulen die Mitarbeiter/innen in der Bedienung der Anlage. In der Produktion tätige Ingenieure und Ingenieurinnen für Biotechnologie überwachen den Produktionsablauf, führen Qualitätskontrollen durch, entwickeln Verbesserungsmöglichkeiten für verfahrenstechnische Abläufe und veranlassen bei Störungen Reparaturarbeiten. Außerdem arbeiten sie an der Verbesserung der Analysegeräte mit.
