Worum geht es?
Ostslawisten und Ostslawistinnen beschäftigen sich mit ostslawischen Sprachen (insbesondere Russisch, Ukrainisch und Weißrussisch), den entsprechenden Kulturen und deren jeweiliger Literatur. Sie sind z.B. im redaktionellen Bereich, in der Erwachsenenbildung, im Bereich Übersetzen, in der Öffentlichkeitsarbeit, in Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsberatung oder in Wissenschaft und Lehre tätig.
Von Textarbeit bis Wirtschaftsberatung
In Verlagen betreuen sie Autoren, lektorieren und bearbeiten Manuskripte. Sie verfassen z.B. Fachbeiträge oder Reportagen zu literarischen und kulturellen Themen für Verlage, Fernsehen, Hörfunk oder andere Medien. Für eine Tätigkeit im Journalismus ist meist zusätzlich zum abgeschlossenen Studium ein Volontariat oder eine entsprechende praktische journalistische Qualifikation nötig.
In der Erwachsenenbildung geben Ostslawisten und Ostslawistinnen Sprachunterricht oder konzipieren und leiten literatur- und kulturgeschichtliche Veranstaltungen.
Im Bereich Übersetzen übertragen, überprüfen und kommentieren sie sprachliche Inhalte.
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bereiten sie beispielsweise Pressegespräche und -termine vor und schreiben Pressemitteilungen.
Im Kunst- und Kulturmanagement organisieren sie Austausch und Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Ländern, beispielsweise organisieren sie ein deutsch-russisches Kulturfestival.
In der Unternehmensberatung unterstützen sie Wirtschaftsvertreter beim Auf- oder Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen mit den entsprechenden Regionen.
Für Führungspositionen wird häufig ein Masterstudium vorausgesetzt.
In der wissenschaftlichen Forschung und Lehre
Klassische wissenschaftliche Tätigkeitsfelder in der Ostslawistik sind Literaturwissenschaft und Linguistik sowie Kultur- und Landeskunde. In der Literaturwissenschaft analysieren und interpretieren Ostslawisten und Ostslawistinnen z.B. Dramen, Romane, Gedichte oder literaturtheoretische Werke. In der Linguistik beschäftigen sie sich mit den Strukturen der Sprachen und deren Verwendung. In der Kultur- und Landeskunde befassen sie sich mit historischen, ethnischen und politischen Hintergründen, Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Sprachräume und Länder.
Ostslawisten und Ostslawistinnen halten Forschungsergebnisse in Fachartikeln oder Büchern fest und machen sie so anderen Wissenschaftlern sowie Studierenden zugänglich. Auf Tagungen und Kongressen referieren sie über ihre Erkenntnisse. Sie vermitteln in Lehrveranstaltungen Wissen an Studierende, betreuen wissenschaftliche Arbeiten und nehmen Prüfungen ab.
Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.